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Eine Definition für Datenprodukte

Einleitung

Big Data, Hadoop, Cloud, Google Big Query - zahlreiche Schlagwörter werden heute rund um die Datenbestände herumgereicht. Doch was sind eigentlich Datenprodukte und wie können sie unser Leben verändern?

Häufig genannte Beispiele für Datenprodukte sind die "Personen, die dieses Produkt gekauft haben, gefallen auch diese"-Empfehlung auf Amazon oder "Leute die Sie vielleicht kennen" auf Xing, Facebook und LinkedIn.

Definitionen aus dem Internet

Wenn man im Internet recherchiert, findet sich keine einheitliche Begriffsdefinition, aber zahlreiche Ansätze mit unterschiedlichen Prägungen (Quellen siehe unten):

"a product that facilitates an end goal through the use of data." (DJ Patil)

"a data product is a product that is based on the combination of data and algorithms.“ (Hilary Mason)

 ”…the intersection of four things: data, domain knowledge, software engineering, and analytics” (Harlan Harris)

“a data product is the combination of data and algorithms that creates value--social, financial, and/or environmental in nature--for one or more individuals” (Sean Murphy)

Gemeinsam haben die Definitionen, dass nicht die Daten selber das Produkt sind, sondern dass es Produkte auf der Basis von Daten sind.

Definition Datenprodukte

Aus den obengenannten Recherchen schlage ich folgende umfassende Definition vor:

"Datenprodukte sind automatisierte, nutzenstiftende Dienstleistungen für interne und externe Systeme oder Personengruppen auf Basis von Daten"

Folgende Überlegungen liegen zugrunde:

automatisiert: Dies unterscheidet Datenprodukte von einmaligen oder sporadischen manuellen Datenanalysen

nutzenstiftend: Der Nutzen eines Produktes kann sich in einer Zahlungsbereitschaft, erhöhter Nutzung oder besserer Kundenbindung ausdrücken

Dienstleistungen: Datenprodukte sind definitiv keine physischen Güter, sondern das Ergebnis von Datenverarbeitung

interne und externe: Datenprodukte können von internen (Entscheidträger, Marketing-Tools, Produktmanager) oder von externen Stellen (Analysten, Branchenverbände) genutzt werden

Systeme oder Personengruppen: Die Daten können mittels Schnittstellen bezogen oder in aufbereiteter Form konsumiert werden.

Auf Basis von Daten: Das ist der Kernunterschied zwischen Produkten im Allgemeinen und Datenprodukten. Basis bilden Daten.

Traditionelle Datenprodukte

Datenprodukte sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, sondern bestehen schon länger. Als Beispiele seien Börsenempfehlungen oder Medien genannt, die vorliegende Daten aufbereitet verbreiten.

Mit dem Internet sind dann zahlreiche algorithmengestützte Dienstleistungen dazugekommen, wobei Suchmaschinen wie Google oder Yahoo wohl die prominentesten Beispiele sind. Sie helfen einem - sind also nutzenstifend - beim Finden von Informationen im Internet und basieren hierzu auf ihren eigenen, gesammelten Datenbeständen.
Auch Online-Marktplätze helfen den Käufern mittels der Suchmasken und somit der Suchlogik, Angebote für konkrete Angebote zu finden. Suchabonnemente benachrichtigen einen über Neueingänge.
Online-Shops wiederum sind heute für Verkäufer nicht mehr wegzudenken. Sie unterstützen den Verkaufsprozess und somit die direkte Umsatzgenerierung.

Moderne Datenprodukte

Durch den steigenden Reifegrad von eCommerce-Lösungen, kostengünstigem Speicherplatz und verteilte Rechnerkapazitäten haben sich in den letzten Jahren neue Möglichkeiten für Datenprodukte eröffnet.

Empfehlungsysteme (Recommender Systems), die insbesondere durch Amazon in der Öffentlichkeit Beachtung gefunden haben. Basis solcher Systeme bilden Verbindungen zwischen Nutzern (User-User-Affinity) sowie zwischen Nutzern und Artikeln (User-Item-Affinity), die aufgrund von Daten modelliert werden.

Kundensegmentierung - Personalisierung: Die heutigen Systeme lassen eine feingranulare, multivariate und dynamische Segmentierung der Kunden zu. Diese können sowohl für Empfehlungssysteme als auch für Marketingaktionen eine Grundlage bilden.

Dynamische Preismodelle: Echtzeitnahe Daten erlauben dynamische Preisbildungssysteme, wie sie etwa bei Flügen heute üblich sind.

Werbung: Aufgrund aktueller Daten und Segmentierungen können Werbungen für möglichst passende Angebote angezeigt werden, was sich direkt in der - wiederum messbaren - Konversionsrate niederschlägt.

Quellen (Dezember 2014)

http://de.slideshare.net/andrewgardner5811/big-data-and-the-art-of-data-science insbesondere S. 22ff

http://www.datacommunitydc.org/blog/2013/09/the-data-products-venn-diagram/ Venn-Diagramm Harlan Harris

http://meetings2.informs.org/wordpress/analytics2014/2014/03/31/what-is-a-data-product/ Definition DJ Patil

http://www.datacommunitydc.org/blog/2013/01/the-rise-of-data-products Definitionen Hilary Mason, Sean Murphy